Heidelbergkrimi
Der Autor: Warum ich dieses Buch geschrieben habe Vor etwa zwei Jahren las ich in einer Zeitung eine erschütternde Geschichte: Eine alleinerziehende Mutter(18) war mit der Erziehung ihres knapp zweijährigen Sohnes offenbar völlig überfordert. Das Jugendamt sah keine andere Möglichkeit, als ihr das Sorgerecht zu entziehen und den Kleinen in die Obhut einer rührigen Pflegemutter zu geben, bei der sich das Kind sehr gut entwickelte und die sich bald darauf vorbereitete, das Kind zu adoptieren. Doch dann erstritt die Mutter mit Unterstützung ihres neuen Lebenspartners vor dem Familiengericht das Sorgerecht zurück. Zwei Monate später war das Kind tot, gestorben an den Misshandlungen durch den Lebensgefährten der Mutter. Diese Geschichte ließ mich nicht mehr los. Ich begann zu recherchieren und stieß dabei auf ein schockierendes Buch “Deutschland misshandelt seine Kinder” von dem Leiter des Instituts für Gerichtsmedizin der Berliner Charité Michael Tsokos und seiner Kollegin Saskia Guddat. Ich dachte vorher, meine Geschchte ist ein tragischer Einzelfall. Aber mitnichten: Deutschlandweit wird im Schnitt jeden Tag ein Kind durch Misshandlung getötet oder erleidet schwerste irreparabele Schäden und in etwa 500 Fällen ist ärztliche Eingreifen notwendig. Die Täter sind fast immer die Eltern oder neue Lebenspartner von alleinerziehenden Eltern. (Den sprichwörtlichen “Schwarzen Mann” kann man statistisch vernachlässigen.) Sie stammen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Und - das hat mich besonders betroffen gemacht - misshandelte Kinder geben ihr Schicksal oft weiter, werden später also selbst zu Misshandlern. (Natürlich nicht alle!) Schlimmer als die Taten selbst ist dann: Kindesmisshandlung ist hierzulande immer noch eine Art Tabu, wenn Eltern oder nahe Angehörige die Täter sind. All zu oft sind selbst Profis wie Kinderärzte, Erzieher, Lehrer oder Jugendamtsmitarbeiter nicht in der Lage oder auch nicht einmal willens richtig hinzusehen. So kommen Misshandler mit den abstrusesten Unfallschilderungen durch und die meisten Misshandlungen bleiben unentdeckt. Selbst falsche Totenscheine werden ausgestellt. Und die Gerichtsmediziner berichten davon, dass ihnen sogar vor Gericht hieb- und stichfeste Gutachten mit der Begründung vom Tisch gewischt werden, “eine Mutter tut so etwas nicht”. Daher habe ich mich entschlossen die vierte Episode meiner Heidelbergkrimis den vielen kleinen namenlosen Opfern zu widmen und eine Geschichte zu erzählen, in deren dramatischen Verwicklungen hoffentlich deutlich wird, was fortgesetzte Misshandlungen für die kleinen Opfer bedeutet und wohin es führen kann, wenn bei diesen Verbrechen zu lange weggesehen wird. PS.: Wenn Sie mir nicht glauben, informieren Sie sich selbst: Prof. Michael Tsokos im Interview          
© Christoph Wagner 2013 Zuletzt aktualisiert: 23. November 2016
Sie sind immer noch nicht sicher, ob Sie dieses Buch lesen wollen? Dann habe ich für Sie hier noch einige Leseproben: 
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